EIDGENÖSSISCHE VOLKSINITIATIVE

Schutz der Gesundheit vor dem Passivrauchen

Für einen effektiv wirksamen und nicht diskriminierenden Schutz gemäss den Normen der Weltgesundheitsorganisation  (WHO)

1. Passivrauchen

In der Schweiz tötet das Passivrauchen täglich 3 Nichtraucher, ungefähr 1000 Personen im Jahr, d.h. dreimal mehr als durch  Verkehrsunfälle.

Der sofortige Tod eines Säuglings, der dem Passivrauchen ausgesetzt ist, wird in unserem Land auf 40 Fälle pro Jahr eingeschätzt (Revue  Pediatrics: mars 2005).

Ein Nichtraucher erliegt dem passiven Tabakgenuss auf 8 Raucher wegen  ihrem eigenen Tabakkonsum; d.h. laut der WHO 600 000 und 5 Millionen  Tote im Jahr in der Welt.

2. Ein weit unterschätztes Risiko

Die Tabakindustrie stützt sich ursprünglich auf wissenschaftlichen Betrug  (Sache Rylander in der Schweiz vom Bundesgericht verurteilt und als  wissenschaftlicher Betrug wie nie zuvor qualifiziert) im Rahmen von  zahlreichen Desinformationskampagnen in welchen sie während mehr als  30 Jahren versucht haben, die Öffentlichkeit und die Behörden über die  Schädlichkeit des Passivrauchens zu täuschen.

Unsere Bevölkerung bezahlt heute mit ihrer Gesundheit für die verspätete  Einführung von Schutzmassnahmen.

Laut der WHO „ist auf wissenschaftlichen Grundlagen genau festgehalten,  dass sich dem Passivrauchen aussetzen Krankheit, Behinderung und Tod  mit sich bringt“ (Rahmenvertrag für die Kontrolle des Tabakgenusses, Art.  8, Abschnitt 1).

Das Passivrauchen ist die Ursache von Herz- und Gefässbeschwerden,  von Lungen- und Kieferkrebs, von Lungenerweiterung; es verursacht und  verschlimmert Allergien und kann schwere Asthmaanfälle bei den  Rauchern hervorrufen.

Die Aussetzung von Passivrauchen während der Mutterschaft hat  Frühgeburten und schwere Effekte auf die Gesundheit des Neugeborenen  zur Folge.

Das Personal von öffentlichen Lokalen, das dem Passivrauchen am  meisten ausgesetzt ist, sieht eine Zunahme von mehr als 50% der Risiken  von Lungenkrebs und Herzgefässkrankheiten.

3. Für wirkliche Massnahmen der öffentlichen Gesundheit

Unsere Initiative gründet auf den Empfehlungen des Rahmenvertrages  der WHO im Kampf gegen den Tabak. Dieser von der Schweiz  unterzeichnete Vertrag ist die erste internationale Vereinbarung  öffentlicher Gesundheit, welcher 168 Staaten beigetreten sind.

Die Massnahmen, die sie empfiehlt, garantieren wahren Schutz der  Öffentlichkeit und des Personals, ohne Diskriminierungen, im Gegensatz  zu der kürzlich vom eidgenössischen Parlament adoptierten.

Das eidgenössische Gesetz, total unzulänglich, respektiert bei weitem  nicht die von unserem Land eingegangenen Verpflichtungen im Rahmen  der Vereinbarung der WHO.

Sie verursacht die hauptsächliche Konsequenz einer Diskriminierung  unter zwei Kategorien von Personal, eine ohne Schutz am Arbeitsplatz,  trotz der Risiken, denen es ausgesetzt ist.

Nebst seiner Unwirksamkeit und Bürokratie, die sie verursacht, bewirkt das Bundesgesetz auch ein Missverhältnis des Wettbewerbs unter den öffentlichen Lokalen, die verschiedenen Verwaltungsverordnungen unterstehen.

Ein Gesundheitsgesetz muss alle Bürger ohne Diskriminierung und mit besonderer Aufmerksamkeit der Schwächsten der Bevölkerung erfassen, nämlich der schwangeren Frauen und Kindern im Allgemeinen, älteren Personen, Kranken oder Herz- und Lungenpatienten und anderen Personen mit Allergien sowie Angestellten im Bereich des Gastgewerbes.

4. Die Situation in Europa und die Vorteile der Schutzmassnahmen

Die Schweiz ist sehr verspätet verglichen mit anderen Ländern in Europa. Die von der Initiative empfohlenen Massnahmen werden seit mehreren Jahren schon gänzlich angewandt in Irland, Schottland, Wales, England, Schweden, Norwegen usw. Sogar in Italien und in Frankreich sind schon wirksame Schutzmassnahmen gegen das Passivrauchen getroffen worden.

In allen Ländern verursachte die Einsetzung dieser Massnahmen sofort eine verblüffende Verminderung von ungefähr 20% von Infarkten sowie eine allgemeine Verminderung der Krankheitsursachen und konsekutive Sterblichkeit infolge von Passivrauchens und Tabakkonsums.

Man hat auch eine globale Verminderung von Tabakkonsum und eine verminderte Animierung zum Rauchen bei den Jungen konstatiert.

Es wurde keine Verminderung des Umsatzes der Gaststätten infolge der Einführung von diesen Massnahmen in Europa festgestellt. Im Gegenteil, in allen Ländern, in welchen Studien aufgrund der Steuererklärungen der öffentlichen Betriebe gemacht wurden, hat man eine Zunahme des Geschäftsumsatzes festgestellt.

Es ist nützlich in Erinnerung zu rufen, dass in der Schweiz 73% der Bevölkerung Nichtraucher sind und dass aufgrund einer vom Bundesamt für öffentliche Gesundheit beauftragten Studie der Universität Zürich mehr als 25% der Bevölkerung verzichtet, öffentliche Lokale zu betreten, um sich nicht dem Passivrauchen auszusetzen.

5. Rauchlokale sind keine Lösung

Rauchlokale, wenn auch ohne Bedienung, bleiben eine Quelle innerer Verseuchung (Studie im Magazin BMC public health 27.10.2006).

Sie fördern Ungleichheit und Diskriminierung unter den öffentlichen Lokalen.

Zudem sind sie ein ökologischer Unsinn wegen der Verschwendung, die ihre Technologie verursacht.

Die Rauchlokale dienen nur den Interessen der Tabakindustrie, da sogar die Raucher mehrheitlich gegen ihre Anwendung sind (siehe Boykott der Raucherabteile der SBB).